Nachdem wir auf dem Müggel über Monate verteilt mehrere Trainings durchführen konnten, gingen wir mit frohen Erwartungen auf die Reise. Kosteneffizienz war eine unserer Tugenden. Und so reisten wir mit zwei Wohnmobilen an. Jürgen und Biggi in ihrem „Neuen“. Hü und ich quartierten uns bei Micky ein. Das war dort optimal, da man unmittelbar am Geschehen wohnte. Das Wetter war leider echt grausam zu uns. Eine Regenfront jagte die nächste. Trocken war anders. Und so richtig sommerlich war es auch nicht. Ich hätte wohl besser meine Gummistiefel mitnehmen sollen. So lief das Wasser morgens in und abends aus meinen Schuhen wieder heraus. Gefrühstückt haben wir in der anliegenden Hanseatischen Yachtschule. Da war Zucht und Ordnung, bis auf uns. Als wir gegen 8:45 Uhr dort eintrafen war die Buffet-Theke allerdings fast leer und 10 Minuten später wurde schon um unsere Füße rumgewischt. Etwas früher aufstehen war also für die nächsten Tage angesagt.
Der erste Tag lief bis auf den zweiten Start, wo uns (und sich selbst) der Matchracer Willem vom Schlei-Segel-Club leider den Start komplett versaute, fast optimal. Die Bedingungen waren gut zu handeln bei 2-4 Bft. Da der Wind ständig drehte, waren Kursänderungen an der Tagesordnung. Meist war die linke Landseite bevorteilt. Positiv fand ich, dass wir keinen Penalty bekamen, aber 2 oder 3 verteilten. Dass wir als Sechster des Tages an Land gingen hätte ich nicht gedacht. Super Männer!!!
Am zweiten Tag war Druck in der Luft. Das konnten wir bis dahin leider nicht so richtig trainieren. Wer Videos der Ersten Liga im Netzt findet, sieht da so manchen Ausrutscher auf den Genaker-Strecken. Wir mussten uns also erst einmal ausprobieren. Die Manöver waren dagegen nicht unser Problem. Der pure Grundspeed ab 4-5 Bft. auf der Kreuz klappte bei mir einfach nicht. Fock zu bauchig, Groß nicht flach genug oder zu schräg gefahren?! Das muss besser klappen 2018 … Nach den Plätzen 5, 6, 6 war ich ehrlich gesagt etwas geknickt. Das hat uns leider punktemäßig richtig reingerissen. Sorry dafür… Und so einigten wir uns gemeinsam auf einen Steuermanns-Wechsel. Erleichtert gab ich die Pinne an Hü ab und kümmerte mich nun um Taktik und Genaker. Es lief definitiv besser. Mit einem 4. und 3. beendeten wir diesen zweiten Tag.
Am Sonntag ging es das Wetter wieder etwas ruhiger an, was uns deutlich besser lag. Zwei zweite Plätze kamen heraus. Dann ging der Wind leider wieder nach oben. Da wohl speziell ich mich an dieses Schiff bei Wind noch gewöhnen muss und wir ein gutes Punkte-Polster nach hinten hatten, biss ich mich an der Pinne durch. Na ja. Mit mäßigem Erfolg. Mit Platz 4 und 6 beendeten wir die Saison 2017. Alles in Allem war die Stimmung bei uns immer positiv. Es gab eigentlich keine groben Patzer, nur ab und zu kleinere Missverständnisse. Aber mal ehrlich: Ich muss mich das ganze Jahr nicht mit meiner Crew absprechen auf der O-Jolle! Und dafür fand ich uns trotzdem ein gutes Team. Meinen Dank an Euch! Hü, Jürgen und Micky, ihr wart Klasse und wir kommen wieder in 2018. Den anderen Aktiven vor uns meinen herzlichsten Dank, dass sie nicht so stark vorgelegt haben. So konnten wir uns genau in diese stabilste Ergebnis-Serie der zweiten Segel-Bundes-Liga einreihen und damit den Klassenerhalt sichern. Wir erreichten über die Saison die Plätze 9, 11, 11, 10, 10 bei den einzelnen Events. Konstanz ist wohl unsere besondere Stärke. Am Rest arbeiten wir dann alle im nächsten Jahr.
Viele Grüße, Lippi