Nach einem guten Start in unserem ersten Rennen, wendeten wir und fuhren zum Wind. So hatten wir uns das zumindest gedacht. Aber es sollte nicht sein. Der Wind ließ nach und setzte auf der anderen Seite für unsere Gegner ein. Als wir dann wieder Wind hatten, reichte es dann nur noch zu einem 5. Platz an der ersten Marke, den wir bis zum Ziel auch  nicht mehr verbessern konnten. Das folgende Rennen verlief für uns leider ähnlich, doch mit Platz 4 war Besserung in Sicht. Schließlich hatten wir noch ein zwei Manöver die nicht so gut liefen und die es galt zu verbessern.So starteten wir in den Samstag voller Zuversicht, denn wir hatten alle Manöver an Land auf dem Reserveboot nochmals ausführlich durchgesprochen und waren uns recht sicher, heute holen wir auf. So hatte es uns Jochen in Berlin ja auch gezeigt. Doch der Wind wollte wohl nicht so recht. Er haucht mit ein bis fünf Knoten mal von rechts mal von links über die Förde und ließ die  Rennen zu reinen nervenaufreibenden Partien werden. Trotzdem gelang uns wieder ein guter Start. Wir fuhren mit dem Großteil des Feldes mit und waren vorne dabei. Als dann die Schweriner mit Backbord auf der Layline kamen, war für uns die Situation klar. Kreuzwende in Lee, so hatten wir es schließlich gelernt. Doch während wir wendeten fielen die Schweriner so weit ab, dass sie nahe an unser Heck kamen und „Protest“ schrien. Die Jury, die den Vorfall gar nicht wirklich gesehen hatte, entschied dann gegen uns und das Unheil nahm seinen Lauf. Wir setzten zum Kringel an und verschätzten uns ein wenig, sodass wir einen größeren Kreis fahren mussten. Damit landeten wir wieder hinten.
An Aufgeben war dennoch nicht zu denken. Wir hatten gesehen, dass wir vorne dabei sein können und wollten das nun zeigen. Start am Schiff und dann nach rechts zum Wind, so sah der Plan aus. Doch in der Vorstartphase  konnten wir uns bei dem leichten Wind nicht gegen den NRV durchsetzen und mussten dicht am Schiff nochmal abdrehen. Im Folgenden konnten wir zwar nochmal ran kommen, aber es reichte nicht aus. Nach einigen Startverschiebungen wegen Fährverkehr oder Windmangel, obwohl die ganze Zeit kein Wind war, ging es dann zu unserem letzten Streich: Das Schweinerennen.
Der Wind war gänzlich verschwunden und es sah so aus als könnte er aus einer neuen Richtung, nämlich Nord, einsetzen, also verlegte die Wettfahrtleitung den Kurs komplett und startete das Rennen. Wieder legten wir einen guten Start hin und als der Kieler Yacht Club hinter uns wendete gingen wir mit und fuhren Richtung einsetzendem Wind. Wir kamen der Tonne immer näher und waren uns sicher ? nun haben wir es gepackt. Was dann geschah hatte wohl keiner für möglich gehalten. Der Wind drehte so extrem nach links, dass alle Boote von der linken Seite mit Überhöhe vor uns vorbei fuhren, während wir nicht mehr zur Tonne kamen. Auf dem anschließendem Halbwind zum Leegate verkürzten wir den Abstand zwar wieder ein wenig, da aber die neue Luvmarke so weit rechts lag, war es nur noch ein Einbahnstraßenrennen. Unsere einzige Chance lag auf der letzten Vorwind. Wir wussten, dass wir uns um jeden Preis noch verbessern mussten. Somit versuchten wir das Unmögliche, gingen auf der Vorwind nach links, wo wir uns etwas Wind erhofften. Dies erwies sich jedoch als fataler Fehler und der KYC fuhr auch noch vorbei…
Niedergeschlagen von den schlechten Ergebnissen kamen wir an Land und trösteten uns damit wenigstens nicht Letzter in der Gesamtwertung. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Sonntagmorgen konnte man sich in der Förde spiegeln und da auch noch einige Kreuzfahrer erwartet wurden, gab es mal wieder Startverschiebung. Diesmal bis 13 Uhr und dann kam der Wind wirklich. Zwar schwach und löchrig, aber aus einer halbwegs konstanten Richtung, sodass der Flight den wir am Vortag mit unserem Schweinerennen begonnen hatten beendet werden konnte. Als dann noch der 6. Flight begonnen wurde, kam die große Depression. Es war zeitlich nicht mehr möglich alle Rennen dieses Flights zu fahren und uns wurde klar, alle können nochmal nur wir nicht. Wir mussten zusehen, wie die anderen uns die Rote Laterne überreichten und wir nichts tun konnten. Für Flight 6 bekamen wir den Durchschnitt unserer bisherigen Rennen und versanken so im Boden. 

Wir sind uns klar den einen oder anderen  taktischen Fehler gemacht zu haben und wissen auch, dass unsere Manöver noch Potenzial haben. 
Wir mussten aber auch erfahren, dass man manchmal Pech hat und manchmal einfach die anderen gewinnen.

Oliver Freiheit

Mueggelcup_2014_Jollen.pdf
Mueggelcup_2014_Jollenkreuzer.pdf
Mueggelcup_2014_Katamaran.pdf

Neueste Beiträge
Kontaktieren Sie uns

Senden Sie uns eine Email und wir melden uns bei Ihnen zurück.

Nicht lesbar? Text ändern. captcha txt