Der Berliner Olympia-Sechste Robert Stanjek kämpft beim Training vor Lanzarote um die Chance seines Lebens: Der ehemalige Starboot-Segler bewirbt sich um den letzten freien Crew-Platz im holländischen Team für das Volvo Ocean Race. Direkter Rivale ist der Niederländer Pieter-Jan Postma. Der Olympia-Vierte im Finn-Dinghy hatte vor Stanjek mit dem Team trainiert. Nun ist es am Deutschen, seine Fähigkeiten im Zusammenspiel mit der internationalen Crew unter Beweis zu stellen.
Nach den ersten beiden Wochen im Trainingslager vor Lanzarote fiel Stanjeks Zwischenbilanz über Ostern positiv aus. "Es macht mir riesigen Spaß, mich den vielen neuen Herausforderungen zu stellen", sagte Stanjek YACHT online. "Ich lerne wahnsinnig viel. Ich habe eine kleine Flautenpause dazu genutzt, mir selbst nach den ersten Tagen eine Art Playbook zu schreiben. Die Arbeit mit dem Team läuft gut." Aktuell ist die Crew gerade zu einem dreitägigen Offshore-Ritt über den Atlantik unterwegs.
Die Teamleitung um Skipper Bouwe Bekking hüllt sich mit Blick auf die letzten Personalentscheidungen noch in Schweigen. Die Kandidaten werden nicht nur im Einsatz, sondern auch in intensiven Interviews getestet und durchleuchtet. Aktuelle Fotos aus dem Trainingsrevier im Atlantik zeigen Robert Stanjek im Einsatz auf verschiedenen Positionen. Und sie zeigen Stanjek mit seinem Skipper, der dabei einen sehr entspannten Eindruck macht. Im Mai soll feststehen, ob Stanjek oder Postma das Team Brunel im kommenden Volvo Ocean Race verstärken dürfen.
Aktualisierung (16.10 Uhr) – Was Skipper Bouwe Bekking YACHT online über Robert Stanjek verrät:
"Robert Stanjek ist ganz offensichtlich ein exzellenter Segler. Er hat seine Spuren in den olympischen Klassen hinterlassen. Wenn du in einem technischen Boot wie dem Star schnell bist, dann hast du ein gutes Verständnis für das Trimmen und andere Möglichkeiten, ein Boot schnell zu machen. Ich hatte gutes Feedback von seinem Coach Alan Smith. Das war der Grund, ihn einzuladen. Er hat keine große Erfahrung im Segeln großer Boote. Das konnte man sehen. Aber er lernt schnell. Im Innenverhältnis mit den anderen Jungs klappt es gut. Diese Boote zu steuern ist auch etwas Neues für ihn. Doppelruder sind etwas ganz anderes. Und bei Nacht ist er noch nicht so oft gesegelt. Aber ich habe es ja schon gesagt: Er lernt schnell, und der nächste Monat wird für ihn und das Team in vielerlei Hinsicht von entscheidender Bedeutung sein."
Artikel YACHT: Stanjek kämpft, Bekking lächelt