Am Montag dem 22.7.2024 flogen meine Teamkameraden (Victor H., Franz L. und Angelina P.) und ich (Simon S.) nach Belfast in Irland zur Europameisterschaft. Unser Trainer Olaf Koppin fuhr schon drei Tage zuvor mit unseren Segelbooten und dem Motorboot mit dem Auto los. Wir flogen von Berlin über Frankfurt nach Belfast, während es für unseren Trainer Olaf Koppin durch Frankreich und England ging, um anschließend mit der Fähre nach Nordirland zu kommen.
In Nordirland angekommen, durften wir uns erst einmal auf den Linksverkehr einstellen. In einem kleinen blauen Haus, unweit vom Wasser, lag unsere Unterkunft. Die ersten Tage trainierten wir viel, um uns optimal auf die Regatta vorzubereiten. Die ersten Vermessungen begannen am Freitag und zogen sich bis Sonntag hin. Anschließend war dann die Eröffnungszeremonie. Mit Flaggen der jeweiligen Länder, gingen wir durch den Ort bis zum Verein zurück. Auf dem Vereinsgelände wurden einige Reden vorgetragen und es gab „irische Köstlichkeiten“.
Der erste Wettfahrttag war von Leichtwind geprägt und verlief für mich ziemlich gut. Während viele einen Frühstart hatten, ersegelte ich einen 24. und 18. Platz. Insgesamt gab es zwei Mädchengruppen mit jeweils 60 Booten und vier Jungengruppen mit ebenfalls ca. 60 Booten.
Die folgenden zwei Tage waren wieder von Leichtwind geprägt. Bei ca. 5-9 Knoten war viel Geduld gefragt. Diese zwei Tage waren sehr schwierig, da man nicht genau erkennen konnte, welche Seite bevorteilt war. Die bevorteilte Seite änderte sich von Wettfahrt zu Wettfahrt. Insgesamt sind wir an den beiden Tagen 3 Rennen gefahren. Die schwierigen Bedingungen schlugen sich deutlich in den Ergebnisliste nieder. Franz schaffte es ins Goldfleet. Victor und Angelina landeten im Silberfleet. Ich reichte einen Protest ein, weil ich einen DNC hatte. Aufgrund von einem sehr ärgerlichen Fehler, bin ich leider in der falschen Gruppe gestartet und der DNC war gerechtfertigt.
Am vierten Tag, Beginn der Finalen Rennen, warteten wir bis ca. 14 Uhr auf dem Wasser, bis dann die Entscheidung kam, die Rennen für den Tag abzubrechen.
Der meiste Wind stellte sich für uns am fünften Tag ein. An diesem Tag fuhren wir die meisten Rennen. Es hieß ausreiten, was das Zeug hält, um einen maximalen Bootsspeed zu erreichen. Bei ca. 16-25 Knoten ist Franz im Goldfleet die Plätze 34., 40. und 44. eingefahren, während Victor einen 25., 31. und 42. Platz ersegelte. Angelina hatte im ersten Rennen einen Frühstart und ist in den folgenden zwei Rennen einen 32. und 33. Platz eingefahren.
Ich hingegen konnte nur im ersten Rennen mitfahren. Bei einer folgenschweren Kollision im zweiten Rennen an der Luvtonne, entstand ein Riss am Süllrand. Durch eine anschließende Kenterung bemerkte ich den Schaden. Ich fuhr aus der Wettfahrt heraus und erzählte anderen Personen auf begleitenden Motorbooten was passiert war. Ich bekam den Hinweis so schnell wie möglich in den Hafen zu fahren, da mein Boot möglicherweise untergehen könnte. Das Deck löste sich vom Rumpf und durch den ca. 1,5 Meter langen Riss, trat Wasser ein. An Land angekommen, packte ich mein Bootzubehör zusammen. Die Regatta war für mich beendet. Der eingereichte Protest, gegen den jungen Belgier, war erfolgreich. Alle Versicherungsdaten wurden im Anschluss ausgetauscht.
Am letzten Regatta Tag gab es viele Frühstarts und auch Startverschiebungen. Mir wurde berichtet, dass die stark drehenden Winde der Grund dafür war. Franz konnte einen 24. und 50. Platz einfahren. Dadurch erreichte er den 13. Platz in der U17 Wertung. Victor hatte einen Frühstart und Angelina belegte die Plätze 25. und 35..
Meine Englischkenntnisse frischte ich durch neue Bekanntschaften, den irischen Jugendlichen vor Ort, auf. Eine Bootstour mit Ihnen und auch die Protestverhandlung vor einer internationalen Jury, ermöglichten mir neue interessante Erlebnisse.
Am Sonntag dem 5.8.2024 fuhr uns Olaf zum Flughafen nach Belfast und es ging über Frankfurt zurück nach Berlin.
Insgesamt war es eine sehr erlebnisreiche Regatta, die mir immer in Erinnerung bleiben wird.
Mit neuen Erfahrungen sind wir nun auf die nächsten Regatten gut vorbereitet.
Besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle an Olaf Koppin richten, der uns als Trainer stets begleitet und unermüdlich viele Tage über Land und Wasser gefahren ist, um uns u.a. die Teilnahme an der Europameisterschaft zu ermöglichen.
Für die finanzielle Unterstützung bedanke ich mich bei meinem Verein dem Yachtclub Berlin Grünau.
Simon Strackow