Die Europameisterschaft endete vor knapp zwei Wochen und ich war auch ganz froh, endlich wieder nach Hause zu fahren. Zwei Wochen waren wir in dem kalten Tallin bei 7° Wasser- und knapp 15°C Lufttemperatur, von globaler Erwärmung keine Spur.
Der Wetterbericht sah wie schon in Hyeres wieder nicht so gut aus, ein bis zwei Windstärken aus unterschiedlichen Richtungen – schon wieder Leichtwind. Doch erstaunlicherweise schafften wir alle Rennen. Mit einem 56. Platz von 150 Startern kam ich mit einer soliden Basis aus dem ersten Tag und hatte noch alle Möglichkeiten, mich in den nächsten Rennen noch etwas nach vorn zu arbeiten. Vor dem letzten Qualifikationstag sah es auch recht gut aus. Als 38. musste ich nur noch zwei Rennen im ersten Drittel beenden, dann habe ich es ins Goldfleet geschafft. Guter Dinge ging ich in den Tag, super Start und dann noch auf die richtige Kreuzseite gefahren. „Ich kann es schaffen!“, dachte ich mir bei der Annäherung an die erste Tonne, doch dann kam alles anders. Ich nahm einem Schweden ungewollt das Wegerecht und musste kringeln. Ich fiel auf Platz 30 zurück und bekam dann noch auf dem Vorwindkurs eine Gelbe Flagge wegen Pumpen. Von da an war der Tag gelaufen, ich holte noch einige Plätze auf, doch leider nicht genug. Das zweite Rennen des Tages misslang mir ähnlich und ich katapultierte mich schmerzhalt aus dem Goldfleet. Letztendlich fuhr ich noch zwei sehr gute Rennen im Silberfleet, aber mit Platz 65 lag ich weit hinter meinem Erwartungen. Nun habe ich noch bei der WM im September die Möglichkeit meinen Kaderstatus einzufahren.
Eine Woche später begann auch schon wieder die Kieler Woche auf heimischem Revier. Der erste Wettfahrttag machte allen 118 Seglern stark zu schaffen, mit nasskaltem Wetter und vier bis fünf Windstärken blies es auf der Kieler Förde. Ich freute mich endlich mal wieder, bei echtem Wind zu segeln und hatte auch einen überragenden Kreuzspeed. Mit 2; 9 und 10 landete ich auf dem guten 15. Platz. Die folgenden Tage ließ uns der Wind etwas im Stich und wir konnten erst wieder am Dienstag das nächste und gleichzeitig letzte Rennen segeln. Leider wurde ich auf Grund eines Frühstarts disqualifiziert und viel noch auf den 41. Platz zurück. Dennoch bin zufrieden mit meiner Leistung und gehe zuversichtlich in die nächsten Regatten.
In den nächsten Wochen werde ich den Focus mehr auf die anstehenden Semesterprüfungen legen. Mitte Juli geht es mit einem Trainingslager auf dem Olympiarevier 2012 in Weymouth weiter.
Viele Grüße
Frithjof