Nach meinem Erfolg bei der Delta Lloyd Regatta in Holland (36. Platz) war ich gezwungen mich seglerisch wieder ein wenig zurückzuziehen, um mich intensiv auf mein Maschinenbaustudium zu konzentrieren, denn Prüfungen galt es erfolgreich zu bestehen. An einem Wochenende ging es noch mal nach Landskrona (SWE) auf das EM Revier zum Trainieren. Starke Trainingspartner aus Schweden und Groß Britannien haben die Messlatte hoch angesetzt, eine echte Herausforderung für uns. Paul Goodisen, Goldmedaillengewinner in Peking und Silber in Athen, und Nick Thomson, 14. der Weltrangliste machten uns allen die Hölle heiß. Wir hatten ähnliche Bedingungen wie bei der Trainingsregatta vor zwei Monaten, die schon damals mit den erstaunlichen Strömungsverhältnissen von bis zu 3 Kn Strom für viel Verblüffung sorgte.
Die Kieler Woche stand wie jedes Jahr auch diesmal wieder auf dem Programm. Diesmal etwas untypisch von wenig Wind geprägt. Die fünf Wettfahrten, die nur an zwei von vier Regattatagen ausgesegelt wurden, waren für mich sehr überraschend. Nach einem verkorksten ersten Rennen konnte es nur besser werden und das wurde es auch. Mit drei Top Ten Plätzen schaffte ich es letztendlich knapp hinter meinem Teamkamerad Malte Kamrath als zweiter Deutscher auf den hervorragenden 18. Rang von 150 Startern.
Nach meinen Prüfungen folgte die Travemünder Woche. Sie sollte eine kleinere Übungsregatta werden, weil nur 25 Boote gemeldet hatten. Meine härtesten Konkurrenten waren mein Trainingskamerad Oltmann Thyen und zwei russische Segler, die sich mit mir zusammen immer als vierer Gruppe vom Feld abspalteten. In einem engen und sehr taktischen Duell bei z.T. sehr stark pendelndem Wind konnte ich mich mit sechs ersten Plätzen von insgesamt elf Rennen souverän von den anderen drei absetzen und die somit die Travemünder Woche gewinnen.
Zurzeit bin ich bei der Europameisterschaft in Schweden, dem Wettkampfhöhepunkt in diesem Jahr. Mein Ziel ist es, unter die ersten 35 Segler zu fahren, um meinen Kaderstatus für 2010 zu behalten. Ich denke, dass das nach den vergangenen Erfolgen zu schaffen sein wird.
Fotos: Marina Könitzer
Mast und Schotbruch
Frithjof Schwerdt